Mehr Platz für den Fußverkehr

Gerade in Zeiten von Corona ist es besonders wichtig, dass wir breite Gehwege haben – nur so ist es möglich, Abstand zu halten. Aber auch ohne Corona sind unsere Gehewege an vielen Stellen zu schmal. Menschen mit Rollator, in Rollstuhl oder mit Kinderwagen kommen an einigen Stellen nicht mehr durch; Begegnungsverkehr ist überhaupt nicht mehr möglich. Darum setzen wir als SPD Kiel für mehr Platz auf den Gehwegen ein (http://ki.beschluesse.spd-schleswig-holstein.de/wiki/Fu%C3%9Fverkehr_schnell_und_einfach_sicherer_machen).

Gerade in den innenstadtnahen Stadtteilen ist häufig das sog. Gehwegparken erlaubt. Autos dürfen auf einem Teil des Fußweges geparkt werden – und verkleinern so weiter die Breite des Gehweges. Die Verwaltungsverfahrensvorschrift zur Straßenverkehrsordnung wurde bereits 2009 geändert und erlaubt Gehwegparken nur noch dort, wo ausreichend Platz verbleibt. Das ist leider an vielen Stellen nicht der Fall. Daher habe ich gemeinsam mit dem VCD einen Brief an die Ortsbeiräte gesendet und diese gebeten, Stellen zu bennen, an denen der Gehweg zu schmal ist – gerade in Corona-Zeiten müssen wir schnelle und pragmatische Lösungen finden, damit die Menschen sich in ihrem Quartier bewegen können, ohne sich anzustecken.

Liebe Ortsbeiratsvorsitzende,
liebe Mitglieder der Ortsbeiräte,

in den letzten Wochen haben wir gelernt, wie wichtig es ist, Abstand zu halten. Wir alle hoffen, dass wir möglichst bald wieder schrittweise zur Normalität zurückkehren ohne dabei die besonders gefährdeten Mitmenschen zu gefährden. Für diese schrittweise Rückkehr ist es wichtig, dass wir insbesondere Fuß- und Radwege anbieten, auf denen die Menschen Abstand halten können. Denn nur durch den richtigen Abstand verhindern wir eine Verbreitung der Krankheit.

Dieser Abstand kann leider zurzeit nicht an allen Stellen eingehalten werden. Unsere Gehwege sind schlicht nicht an allen Stellen breit genug. Trotzdem müssen wir auch jetzt nach draußen, sei es zum Einkaufen, auf dem Weg zur Arbeit oder auch nur, um mal frische Luft zu schnappen. Und an einigen Stellen könnte, durch einfache Mittel, eine Verbesserung erzielt werden. Als Ortsbeiratsmitglieder aus Ihrem Stadtteil kennen Sie die Engpässe aber auch die Chancen am besten. Darum wenden wir uns an Sie!

In vielen Straßen ist sog. „Gehwegparken“ erlaubt. Autos dürfen dort teilweise auf dem Gehweg abgestellt werden. Bereits vor mehr als zehn Jahren wurde das Gehwegparken rechtlich eingeschränkt, da es für viele Menschen ein Problem sein kann – es fehlt einfach am Platz, wenn man mit Rollator, Rollstuhl oder Kinderwagen unterwegs ist. Gerade während Corona wird das zu einem Problem. Nach der Verwaltungsverfahrensvorschrift zur StVO sollen Gehwege immer eine Restbreite von 1,80 bis 2,50 Meter haben – das ist nicht mehr überall gewährleistet. Wir freuen uns, wenn Sie als Ortsbeirat dem Tiefbauamt und der Straßenverkehrsbehörde mitteilen, wo diese Mindestbreite nicht mehr eingehalten und trotzdem geparkt wird. Vielleicht gelingt Ihnen ein Umlaufbeschluss per Mail oder Sie delegieren dies an Ihre Vorsitzenden. So können Sie einen Beitrag dazu leisten, dass Menschen sich wieder sicher im Stadtteil bewegen können und die Infektionsgefahr reduziert wird.

Auch viele Radwege sind zu schmal. Doch vor allem die Menschen, die die in systemrelevanten Berufen arbeiten und auch viele Familien sind jetzt auf das Rad angewiesen, denn die Busse fahren nur sehr eingeschränkt. Eine Lösung wären temporäre Fahrradspuren, bei denen eine Fahrbahn für den Radverkehr reserviert wird. Hierfür sehen wir auch in Kiel Potenzial. Vielleicht fallen Ihnen auch hier Streckenabschnitte ein, wo es einen besonderen Bedarf für den Radverkehr gibt. Schlagen Sie diese vor und helfen dabei, einen sicheren Verkehr zu ermöglichen.

Wir denken es ist jetzt an der Zeit, der Verwaltung konkrete Vorschläge zu machen, wo Geh- und Radwege verbreitert werden müssen, damit alle – auch Menschen einer Risikogruppe – sich gefahrlos bewegen können. Denn in Zeiten von Corona ist es wichtig, dass wir Abstand halten, aber trotzdem frische Luft atmen können. Schreiben Sie daher dem Tiefbauamt und der Straßenverkehrsbehörde oder uns Ihre Vorschläge.

Lieber Gruß und bleiben Sie gesund!

Max Dregelies
Vorsitzender Fahrradforum
spd@maxdregelies.eu

Maik Kristen
VCD
m.kristen@posteo.de