Seit einigen Monaten wird über die Bedeutung von Baumpflanzungen für den Klimaschutz diskutiert. Auch wenn der Effekt wahrscheinlich gering ist, leisten sie doch ihren Beitrag. Und auch wenn die Kieler Stadtbäume den Klimawandel nicht verhindern werden, leisten sie doch einen bedeuteten Beitrag zum Stadtklima. Sie sind Schattenspender und kühlen so die Stadt – in Zeiten des Klimawandels ein nicht unerheblicher Aspekt. Stadtbäume sind auch der Lebensraum und Nahrungsgeber für viele Tiere. So können sie das Artensterben bremsen. Und die allermeisten Menschen finden sie ganz einfach schön – sie erhöhen die Attraktivität einer Stadt.
In einer wachsenden Stadt werden aber auch immer Bäume gefällt werden müssen. Sei es für Wohnungsbau, Gleise oder neue Fahrradwege. Als SPD Kiel haben wir es uns aber zum Ziel gesetzt, dem Schutz der Stadtbäume einen höheren Stellenwert zu geben. Daneben wollen wir wieder mehr neue Bäume pflanzen. Dies diskutieren wir schon länger in der Partei, aber auch mit den Umweltverbänden. DIE FRAKTION und die Linke haben einen Vorstoß gemacht, der wir nicht für zielführende gehalten haben. Unter dem Titel „Ein Baum für jede Straße“ ging der Antrag zwar in die richtige Richtung, enthielt aber leider zu wenig Konkretes und hatte die Verwaltung zu einer skeptischen Antwort veranlasst.
Unser Antrag, den wir gemeinsam mit dem NABU entworfen und mit ein paar Änderungen mit Grünen und FDP eingebracht haben, enthält sieben Punkte:
1. Die bestehenden Baumstandorte sollen aufgewertet werden, damit weniger Bäume im Stadtgebiet sterben. Dies passiert etwa, wenn der Untergrund zu schlecht ist oder die Bäume durch das Umfeld belastet werden.
2. Bei Neubauten erhalten Bäume eine höhere Priorität. Es soll verstärkt versucht werden, Bäume zu erhalten.
3. Die bestehende Baumschutzsatzung wird überarbeitet und verschärft.
4. Jährlich wird eine Baumpflanzaktion gestartet, bei der die Verwaltung mindestens zehn Bäume zusätzlich pflanzt. Dadurch sollen auch Private motiviert werden, Bäume zu pflanzen.
5. Bei Straßenneuplanungen sollen mehr Bäume gepflanzt werden. Dabei sollen auch PKW-Stellplätze als Fläche in Betracht gezogen werden. Die Ortsbeiräte erhalten hier aber ein Vetorecht.
6. Die Verwaltung soll weitere Flächen identifizieren, auf denen Bäume gepflanzt werden können.
7. Die Verwaltung soll weitere Vorschläge zum Baumerhalt und zu Baumneupflanzungen zu machen.
Linke und FRAKTION fanden unseren Antrag überzeugend, sodass wir diesen gemeinsam eingebracht haben. Nur die CDU stimmte dagegen, insbesondere weil PKW-Stellplätze wegfallen könnten. Den gesamten Antrag könnt ihr hier nachlesen.
Der Antrag ist ein Teil unseres Ziels, die Stadt zu begrünen. Die ersten Blühwiesen werden so schon umgesetzt. Für den Exerzierplatz wird es ein Sonderprogramm geben. Daneben verhandeln wir weiter, wie wir uns Gründächer vorstellen. Folgen wird ein Entsiegelungs- und Kleinbegrünungsprogramm – doch jetzt wollen wir die Verwaltung erstmal die bestehenden Programme umsetzen lassen. Wir arbeiten also weiter daran, unsere Wahlversprechen (siehe Beitragsbild) umzusetzen.
Beitragspflichtig: Friederike Julie Stelz (Wahlkampfkarte Kommunalwahlkampf 2018)