Messergebnisse aus dem Hafen sind ein Ansporn
Für die Kieler Rathaus-Kooperation ist es eine gute Nachricht: Die von Seehafen Kiel GmbH & Co. KG veranlassten Messungen haben ergeben, dass Kreuzfahrer und Hafenverkehre auf dem Wasser offensichtlich weniger Anteil an der Luftschadstoffbelastung in Kiel haben, als bisher von mancher Seite angenommen worden ist.
„Diese ersten Ergebnisse müssen Ansporn für uns sein, die Datengrundlagen noch zu verbessern und bereits beschlossene Konzepte ,BLUE PORT KIEL‘ und ,Green City Plan‘ möglichst schnell in die Umsetzung zu bringen“, stellen Max Dregelies, umweltpolitischer Sprecher der SPD, Arne Stenger (Bündnis 90/Die Grünen) und Dr. Ingmar Soll (FDP) klar. Die Schadstoffbelastung durch den Schiffsverkehr insgesamt zu senken, sei ein Anliegen, das aber nicht von Kiel allein gelöst werden könne. Hier seien vor allem die Gesetzgeber in Bund und EU gefordert. Wichtig sei, dass insbesondere der Einsatz des giftigen Schweröls verboten werde.
Mit dem klimaschutzorientierten Energiemanagement, der geplanten Landstromversorgung sowie der Stärkung kombinierter Verkehr und der Verlagerung von Gütertransporten auf Schiene und Binnenschiffe sind für Max Dregelies (SPD) wichtige Weichen gestellt, um den Ausstoß von Schadstoffen durch Verkehre in und um den Hafen zu senken: „Wir wollen Umwelt- und Klimaschutz mit nachhaltigem und erfolgreichem Wirtschaften im Hafen zusammenbringen.“
Arne Stenger (Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen) fordert, regelmäßig – auch jenseits des Ostseekais – die Belastung durch Hafenverkehre zu messen: „Zum Gesamtbild gehören auch Daten rund um den Nord-Ostsee-Kanal. Dort ist der kommunale Einfluss zwar leider gering, aber die Belastungen für Holtenau, Projensdorf und die Wik müssen auch thematisiert werden.“ Zentraler Faktor auf dem Weg zu einer besseren Luftqualität bleibe aber der motorisierte Individualverkehr, der sich tag-täglich durch die Stadt quäle. Arne Stenger: „Bessere Luftqualität gibt es nur, wenn es uns gelingt, deutlich mehr Menschen in den ÖPNV und auf das Fahrrad zu bringen.“
Dr. Ingmar Soll von der FDP sieht großes Potenzial in der Digitalisierung von Verkehrsmanagementsystemen: „Moderne Technik kann helfen, Verkehrsarten besser und effizienter zu vernetzen und vor allem Informationen zu Mobilitätsangeboten zu liefern. Und das sorgt für eine geringere Umweltbelastung.“ Zur Attraktivität des ÖPNV gehöre neben der Fahrplanauskunft auch ein mobiles Ticket, das online und unterwegs zu erwerben ist.
Ein Gedanke zu „Pressemitteilung vom 14.09.2018“