Fast 35 Prozent der Kieler*innen bewegen sich laut Civey-Studie am liebsten mit dem Fahrrad fort; im Bundesschnitt sind es nur 22 Prozent. Das Fahrrad ist in Kiel besonders beliebt – und insgesamt legen die Kieler*innen laut Civey-Studie Wert auf unkomplizierte Mobilität und hohe Lebensqualität. Die Studie bestätigt die besondere Bedeutung des Fahrrads in Kiel – und die Ziele der Kieler Ratsversammlung. Das zeigt sich auch in den zahlreichen Maßnahmen in den vergangenen Jahren – und die kommen offensichtlich an bei den Kieler*innen. Ein sicherer und attraktiver Radverkehr bleibt unser ausdrückliches Ziel.
Das Fahrrad ist ein wichtiger Bestandteil unserer sozialen Verkehrswende. Es ist günstig in Anschaffung und Unterhalt und kann daher unabhängig vom Einkommen verwendet werden. Daher ermöglicht das Fahrrad vielen Menschen Mobilität. Wir wollen, dass alle Menschen in Kiel, besonders Kinder oder Senior:innen, sicher mit dem Rad an ihr Ziel kommen. Außerdem hilft das Fahrrad, dass es auf unseren Straßen leiser wird und weniger Menschen an Abgasen leiden.
Darum müssen wir auch das Tempo bei der Verbesserung der Infrastruktur noch vergrößern. Der Umsteiger, die Veloroute 10, die Sprottenflotte oder die Mobilitätsstationen sind wichtige Bausteine auf dem Weg zu einer neuen Mobilität. Und wir freuen uns, dass die Anstrengungen der vergangenen Jahre honoriert werden.
Auf dem Erfolg dürfen wir uns natürlich nicht ausruhen. Es gibt noch viel zu tun, etwa auf dem Ostufer, wo wir mit dem neuen Verkehrskonzept jährlich 1,3 Mio. Euro für den Radverkehr bereitstellen und mit dem Bau der Premiumroute Werftstraße beginnen. Das werden wir in den nächsten Jahren vorantreiben und den Radverkehr so in Kiel noch attraktiver machen.
Kiel arbeitet schon seit Jahrzehnten an einem sicheren und gut nutzbaren Radwegenetz. Dabei haben sich die Ansprüche der Nutzer:innen seit den 1980er Jahren aber deutlich gewandelt. Was damals noch annehmbar war, ist heute nicht mehr zumutbar. Dies liegt nicht nur daran, dass unsere Ansprüche gestiegen sind, weil wir sehen, wie gut Radwege sein können. Daneben hat sich das Nutzungsverhalten geändert: Schnelle E-Bikes und breite Lastenräder brauchen mehr Platz, die große Anzahl von Radfahrer:innen passt an vielen Stellen schon lange nicht mehr auf die vorhandene Infrastruktur. Wir stehen also vor der Aufgabe die bestehenden Anlagen nicht nur auf die heutige Nutzung fit zu machen, sondern sie bereits jetzt so zu gestalten, dass noch mehr Radfahrer:innen sie nutzen können.
Nicht nur Lückenschluss, sondern neuer Standard
Lange war es vorangiges Ziel, Lücken im Radnetz zu schließen. An vielen Stellen gab es in Kiel schlicht keinen Radweg – ein Problem das viele andere Städte heute noch kennen. Lücken haben wir heute nur noch wenige, dafür ist die Qualität an zahlreichen Stellen nicht mehr ausreichend. Wir müssen die letzten Lücken schließen und gleichzeitig den Standard verbessern – und die bestehenden Anlagen hochwertig erhalten. Eine gewaltige Aufgabe.
Über die Frage, was einen guten Radweg ausmacht, lässt sich lange streiten. Während teilweise vertreten wurde, dass es überhaupt keine Radwege brauche, sondern der Radverkehr einfach im Autoverkehr mitfahren solle, werden heute vielfach eigene Fahrstreifen auf der Fahrbahn gefordert – gesichert natürlich. Und so banal es klingt: Es braucht immer eine hochwertige Oberfläche (möglichst Asphalt) ohne Wurzelaufbrüche (!) und eine gute Beleuchtung. Als Kommune stehen wir vor der Herausforderungen, die Radverkehrswende mit unseren begrenzten Mitteln und im Rahmen von StVO und StVG zu gestalten.
Ein neues Konzept für Kiel – Premiumrouten
Die Stadt Kiel hat sich aufgemacht, Kiel zur Fahrradstadt zu machen. Die Veloroute 10 – Kiels erste „Premiumroute“ – ist das Wahrzeichen für ein neues Bewusstsein für die Raderkehrsförderung. Auf einem breiten Weg, ohne Pkw-Verkehr und nur wenig Querungen, fahren täglich tausende Menschen zwischen Hassee und Holstein-Stadion. Für uns ist dieser Weg ein „Premiumradweg“, eine „Premiumradroute“. Premiumrouten sind Radwege, die vier Meter (Beidrichtungsradweg) für den Radverkehr bieten und daneben einen ausreichenden Fußweg, damit es zu keinen Konflikten zwischen Fuß- und Radverkehr gibt. Noch können wir dies nicht an allen Stellen der Veloroute 10 gewährleisten, darum wird weiter an ihr gearbeitet.
Doch auch Fahrradstraßen können Premiumrouten sein. Dafür dürfen dort aber nur wenige Kfz fahren. Darum sind Fahrradstraßen nur Premiumrouten, wenn sie keinen Kfz-Durchgangsverkehr haben. Dies kann etwa durch Poller, wie beim Scharweg oder der Goethestraße gesischert werden.
Neben den baulichen Anforderungen an eine Premiumroute definieren sich diese über die Zahl der Radfahrer:innen, die auf diesen Platz haben. Unsere Premiumrouten sollen so gestaltet sein, dass dort täglich mehr als 4.000 Radfahrer:innen Platz finden. Durch Zählspulen im Boden können wir bei der Veloroute 10 feststellen, dass auch wirklich so viele Menschen die Premiumroute nutzen. Regelmäßig zählen wir auch an anderen Stellen, wie hoch die Nutzungszahlen sind.
Die Veloroute 10 hat den Wunsch nach mehr Premiumrouten geweckt. Die Planungen für weitere Strecken laufen auf Hochtouren. Im nächsten Jahren beginnen etwa die Arbeiten an der Premiumroute Werftstraße, die endlich eine moderne Radverkehrsanlage auf dsa Ostufer bringt. Auch an anderen Stellen gibt es schon fortgeschrittene Planungen, die in den Ortsbeiräten diskutiert werden. Das Ziel ist es, bis 2035 Premiumrouten in der ganzen Stadt zu haben. Doch das erfordert aufwendige Planungen, Diskussionen vor Ort und natürlich viel Geld.
Überall ist Premium nicht möglich
Natürlich wäre es wünschenswert, wenn jeder Weg zum „Premiumradweg“ wird. Doch so einfach ist das nicht. An vielen Stellen sind die Straßenquerschnitte nicht breit genug, um neben Fußverkehr, ÖPNV (Bus und/oder Tram/BRT) und Autos einen vier Meter breiten Radweg zu bauen. Daneben wollen wir das Straßengrün nicht nur erhalten, sondern ausweiten. Auch fehlen schlicht die personellen und finanziellen Mittel. Darum werden wir nicht überall Premiumradrouten bauen, sondern unser Netz mit Haupt- und Nebenrouten ergänzen.
Auch Haupt- und Nebenrouten brauchen Topqualität
Auch die Hauptrouten werden so konzipiert, dass dort bqeuem 2000 – 4000 Menschen/24h mit dem Rad fahren können und auch Nebenrouten sollen immer noch bis zu 2000 Radfahrer:innen aufnehmen können. Die Haupt- und Nebenrouten werden an einigen Stellen sicher auch Premiumqualität erreichen. Bereits jetzt wird an vielen Stellen in Kiel gearbeitet, die Veränderungen im Stadtbild sind vielerorts offensichtlich. Die Verbreiterungen der Radwege, wie etwa am Kronshagener Weg Höhe Veloroute 10, die viel diskutierte Teilsperrung des Königswegs oder des Sophienblatts sind Zeichen für die Verkehrswende in Kiel. Ergänzt wird das ganze durch die Fertigerwochen Fertigerwochen, bei denen in den letzten zwei Jahren fast 30 km Radwegoberflächen erneuert wurden. An vielen Stellen gibt es kleinere Verbesserungen, die im Gesamtbild wenig auffallen, aber notwendig sind, für eine fahrradgerechte Stadt. Wer mit dem Rad in Kiel unterwegs ist, erlebt fast täglich Verbesserungen. Packen wir es also an, damit Kiel eine richtige Fahrradstadt wird.
Die Andreas-Gayk-Str. und das Sophienblatt werden ab Fabrikstraße bis zur Ringstraße (Fahrtrichtung Hassee) autofrei und bekommen viel Platz für den Rad- und Fußverkehr und den Bus. Ein weiterer wichtiger Beitrag für die Verkehrswende. Los geht es nach den Sommerferien. Die Maßnahme wird zunächst ein Jahr erprobt.
Bereits seit längerem ist das Sophienblatt zwischen Ziegelteich und Ringstraße für den Pkw-Verkehr gesperrt, nur Busse können die Strecke nutzen. Nun soll der zwei- bzw. dreistreifige Straßenabschnitt für den motorisierten Individualverkehr gesperrt bleiben und der Radverkehr einen eigenen, breiten (zwischen 2,8 und 2 m) Streifen erhalten.
Was genau passiert?
Der alte Bus-Streifen wird in einen Fahrradstreifen umgewandelt. So kann der Radverkehr ab Ziegelteich auf einem 2,75m breiten Streifen bis zur Herzog-Friedrich-Straße fahren. Auf Höhe der Herzog-Friedrich-Straße wird eine Linksabbiegerspur geschaffen, um den Radverkehr das Abbiegen in Richtung Auguste-Viktoria-Straße zu ermöglichen. Doch nicht nur der Radverkehr profitiert: Auch der Fußverkehr hat dann auf Höhe von Karstadt mehr Platz, da der alte Radweg dem Fußweg zugeschlagen wird.
Hinter der Herzog-Friedrich-Straße wird der Radverkehr dann auf den „alten“ Radweg vor das Sophienblatt geführt bzw. erhält einen Linksabbiegerstreifen in die Raiffeisenstraße, die sich der Radverkehr allerdings mit den Taxen teilen muss.
Im Laufe der Planung wurde das Projekt erweitert. So war ursprünglich nur beschlossen, den Abschnitt zwischen Ziegelteich und Raiffeisenstraße in den Blick zu nehmen. Allerdings hat bereits jetzt der Pkw-Verkehr in der Andreas-Gayk-Straße aufgrund des Holsten-Fleets abgenommen. Bereits jetzt ist beschlossen, dass die Andreas-Gayk-Straße fast vollständig autofrei werden soll. Daher schlug die Verwaltung vor, nicht erst ab Ziegelteich den Pkw-Verkehr herauszunehmen, sondern bereits ab Hafenstraße zu beginnen.
So kommt jetzt bereits in der Andreas-Gayk-Straße einen 2,7m breiten Fahrradstreifen. Dadurch dass der Pkw-Verkehr nicht mehr rechts abbiegen kann, wird der Radverkehr auch sicherer fahren. In dem gesamten Bereich entsteht also eine echte Öko-Trasse: Viel Platz für Bus-, Rad- und Fußverkehr.
Was ist mit dem Pkw-Verkehr?
Eine Befüchtung vieler war, dass es durch die Maßnahme zu Staus von Pkw kommen oder dass die Nebenstraßen stärker belastet würden. Bereits im Dezember 2019 hat die Verwaltung auf den Antrag des Ortsbeirates Mitte hierfür die Zahlen veröffentlicht. 2018 (also vor der Baustelle) nutzten werktags 2.200 Kfz (ohne Busse) die Straße, 2011 waren es noch 3.330 Kfz. Zum Vergleich: auf dem Theodor-Heuss-Ring sind täglich rund 50.000 Kfz in jede Richtung unterwegs. Die umliegenden Straßen nehmen die Mehrbelastung bereits seit der Sperrung ohne Konflikte auf. Zu bedenken ist auch, dass durch die voranschreitende Verkehrswende der Anteil des Pkw-Verkehrs sowieso zurückgeht. Der Bahnhof bleibt übrigens weiterhin gut angebunden. Der Pkw-Verkehr kann über den Ziegelteich in die Auguste-Viktoria-Straße fahren und dort direkt im ZOB-Parkhaus halten oder parken.
Wie geht es weiter?
Der Idee stammt aus dem Ortsbeirat Mitte, der das Projekt entschieden vorangetrieben hat. In der Kooperation hat die FDP leider darauf gedrängt, dass die Maßnahme zunächst auf ein Jahr als Verkehrsversuch umgesetzt werden soll. Im Anschluss soll die Maßnahme dann evaluiert werden, insbesondere mit Blick auf Stau und Ausweichverkehre – obwohl die Zahlen bereits seit langem bekannt sind und auch durch die baustellenbedingte Sperrung keine Probleme entstanden. Ich bin gespannt auf die Auswertung in einem Jahr, bin mir aber bereits jetzt sicher, dass es eine Maßnahme für einen sicheren und angenehmeren Radverkehr ist – und ich freue mich auf weitere konstruktive Vorschläge aus den Ortsbeiräten.
Wie schon oft berichtet, haben wir im Kommunalwahlkampf gefordert, dass der Kronshagener Weg endlich fahrradfreundlich wird. Ein sicherer und bequemer Radweg von Kronshagen bis zum Exerzierplatz ist ein wichtiger Beitrag zur Förderung der Innenstadt, aber auch zur verkehrlichen Entlastung bei THW-Spielen.
Die ersten Maßnahmen sind umgesetzt. Zwischen Westring und Hasseldieksdammer Weg gibt es eine breite Fahrradspur (stadteinwärts). Dazu wurden Rad- und Fußweg zw. Westring und Metzstr. durch sog. Frankfurter Hüte geschützt. Nun folgt ein weiterer Abschnitt.
Im September beschloss der Ortsbeirat dem Vorschlag der Verwaltung zu folgen, zwischen Exerzierplatz und Stephan-Heinzel-Str. eine PKW-Spur (stadtauswärts) in eine Fahrradspur umzuwandeln. Zurzeit gibt es dort nur einen kleinen Fahrrad- und zu schmalen Radweg. Von der Maßnahme profitieren also sowohl Rad- als auch Fußverkehr.
Besonders positiv ist, dass ein Teil davon als sog. Protected Bike Lane ausgestaltet wird. Am Kronshagener Weg ist zurzeit leider noch Tempo 50 erlaubt, auch fahren dort viele Busse und Sprinter. Eine Protected Bike Lane schützt die Radfahrer/innen nicht nur, sondern erhöht auch das Sicherheitsgefühl.
Als Stadtteil-SPD begrüßen wir die Maßnahme außerordentlich. Es entspricht genau unseren Forderungen, den Radverkehr in Kiel sicherer und angenehmer zu machen. Allerdings muss die Maßnahme unbedingt weitergedacht werden. Der Ortsbeirat hat deshalb gebeten, auch stadteinwärts eine PKW-Spur in eine Radspur umzuwandeln und auch den Abschnitt westlich der Stephan-Heinzel-Str. zu überplanen. Die Verwaltung hat zugesichert, auch diese Forderungen zu prüfen.
Unser Versprechen im Wahlkampf 2018 - zwei Schritte sind gemacht, weitere folgen. Bild: Julie Stelz.
Nun gibt es eine weitere – kleine – Verbesserung, für die wir uns lange eingesetzt haben. Zwischen Westring und Metzstraße wurden sog. „Frankfurter Hüte“ aufgestellt. Dadurch soll verhindert werden, dass PKW auf dem Fuß- und Radweg parken. Dies passierte bis jetzt leider regelmäßig. Die Radfahrerinnen und Radfahrer waren dadurch gezwungen in die PKW-Spur zu wechseln und sich so zu gefährden.
Der Kronshagener Weg heute - inklusive Fahrradspur und "Frankfurter Hüte". Der Spurwechsel wird noch rot markiert werden, um den Radverkehr besser zu schützen.
Durch diese Hüte, scheint das Falschparken verhindert werden zu können. Auch in anderen Straßen (etwa der Samwerstraße) sollen diese Hüte eingesetzt werden, um Fuß- und Radverkehr zu schützen. Eine kleine, einfache Maßnahme mit großer Wirkung – die wir sicher noch an anderen Stellen sehen werden.
Im Rahmen dieser Maßnahme wurden auch zusätzliche Fahrradbügel in der Metzstraße und dem Kronshagener Weg aufgestellt. Es geht voran!
Die Stadt Kiel hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil des Radverkehrs von 17% auf 25% zu erhöhen – bis 2025. Leider hat sich der Anteil in den letzten Jahren nicht erhöht. Daher versuchen wir an verschiedenen Stellen, den Radverkehr zu fördern, sei es durch große Projekte, wie die Veloroute 10, die Aufwertung von bestehenden Fahrradwegen, wie etwa am Schützenwall oder an der Hamburger Chaussee, oder neue Fahrradwege, wie am Kronshagener Weg.
Zum Radfahren gehören aber nicht nur bequeme und sichere Wege, sondern auch sichere Abstellmöglichkeiten. In der Kategorie „Fahrraddiebstahl“ des ADFC-Klimatest bekommt Kiel nur eine „4,9“ und verbessert sich damit nur minimal zu 2016. Durch die „Einsatzgruppe-Speiche“ der Polizei ist die Zahl der Fahrraddiebstähle zwar bereits zurückgegangen, trotzdem müssen wir hier mehr erreichen.
Auch in der Kategorie „Abstellmöglichkeiten“ erhält Kiel nur eine 3,4 – trotz des Kieler Umsteigers. Zwar ist Kiel damit deutlich besser als viele andere Städte (die Durchschnittsnote der vergleichbaren Städte liegt bei 4,0), trotzdem wollen wir mehr.
Auf Antrag der Rathauskooperation (SPD, Grüne, FDP) und mit Zustimmung von CDU und AfD (und bei Enthaltung der Linken) hat die kommunale Selbstverwaltung die Stadt aufgefordert, mehr hochwertige Abstellmöglichkeiten für Fahrräder zu schaffen. Dabei sollen nicht nur einfach mehr Fahrradbügel gesetzt werden, sondern die entstehenden Mobilitätsstationen durch hochwerige Abstellmöglichkeiten ergänzt werden – d.h. Fahrradparkhäuser und überdachte Fahrradbügel. Ziel ist es, dass nicht nur die Stadt, sondern auch die Kieler Unternehmen und Verbände mehr Abstellmöglichkeiten schaffen – und damit den Menschen das Umsteigen erleichtern.
Wer mit dem Rad die Hamburger Chaussee stadtauswärts Richtung Theodor-Heuss-Ring fährt, darf zurzeit noch ein Überbleibsel überkommener Radwegförderung bewundern: Ein auf den Fußgängerweg gemalter schmaler Streifen, der ein Fahrradweg darstellen soll.
Im Rahmen der Luftreinhaltemaßnahmen für den Theodor-Heuss-Ring wird nun auf unseren Vorschlag auch der Fahrradweg an der Hamburger Chaussee (Fahrtrichtung stadtauswärts) überarbeitet. Und das ist auch bitter nötig! Zwar dürfen die Radfahrerinnen und Radfahrer zurzeit die Straße nutzen, nur ist das auf der Hamburger Chaussee nicht immer eine Freunde. Und gerade wenn nun noch mehr PKW-Verkehr auf der Hamburger Chaussee unterwegs ist, ist es wichtig, die Radfahrerinnen und Radfahrer zu schützen.
Der neue Fahrradweg wird an dieser Stelle eine Breite von zwei Metern erhalten. Daneben wird es einen Sicherheitsabstand von mindestens dreißig Zentimetern zu den parkenden Autos geben. Ausreichend Platz also, um sicher mit dem Rad zu fahren. Und wer trotzdem lieber auf der Straße fährt, darf das weiterhin tun!
Wann geht’s los?
Das Fahrradforum hat die Baumaßnahme im Januar vorgestellt bekommen und einhellig begrüßt. Die Bauarbeiten sollen noch dieses Jahr begonnen und soll Ende der Sommerferien fertig sein. Bereits im Herbst 2019 wird es auf der Hamburger Chaussee also sicherer und angenehmer für die Radfahrerinnen und Radfahrer.
Am Kronshagener Weg zwischen Metzstraße und Chemnitzstraße fehlt ein Fahrradweg – die Radfahrerinnen und Radfahrer haben nur die Möglichkeit auf die Straße oder den Fußgängerweg zu fahren. Daher haben wir als Stadtteil SPD darauf gedrungen, dass dort endlich nachgebessert wird. Auch bei unserer Aktion www.radverkehr-verbessern.de wurde diese Stelle mehrfach kritisiert.
Das Tiefbauamt hat dem Fahrradforum nun Pläne vorgelegt, wie der Radverkehr am Kronshagener Weg (stadteinwärts) gestaltet wird. Zwischen Metzstraße und Chemnitzstraße wird eine PKW-Spur zu einer Fahrradstreifen: Das heißt, fast2,5 Meter für den Radverkehr – genug Platz, um sicher auf der Straße zu fahren.
Das Tiefbauamt bleibt mit seinen Planungen an dieser Stelle aber nicht stehen. So wird auch der Fahrradstreifen zwischen Chemnitzstraße und Hasseldieksdammer Weg verbreitert. Im Ergebnis werdem auf der ganzen Strecke zwischen Metzstraße und Hasseldieksdammer Weg mindestens zwei Meter Platz für Radfahrerinnen und Radfahrer sein.
Und damit die Radfahrerinnen und Radfahrer den Weg auch wirklich nutzen können, wird auch der Abschnitt zwischen Westring und Chemnitzstraße aufgebessert und den Radfahrerinnen und Radfahrern mehr Platz gewährt. Noch dieses Jahr wird diese Maßnahme umgesetzt werden.
Wie geht’s weiter?
Reicht das aus? Ich glaube nicht! In einem nächsten Schritt muss der Fahrradstreifen stadtauswärts ebenfalls verbreitert werden. Zwar gibt es dort einen Fahrradstreifen, doch ist dieser viel zu schmal.
Auch am Kronshagener Weg zwischen Hasseldieksdammer Weg und Exerzierplatz gibt es Nachholbedarf. Im Ortsbeirat werden wir uns dafür stark machen, dass auch hier genügend Platz ist.
Viele Radfahrerinnen und Radfahrer fahren ungern auf der Straße. Und wenn man sieht, wie einige Menschen Auto fahren, ist das verständlich. Darum braucht es breite Fahrradstreifen – weniger als zwei Meter sollen es nirgendwo mehr sein, besser mehr. Und wir müssen überall wo Rad und Auto sich die Straße teilen, Tempo 30 einführen. Auch das haben wir im Fahrradforum vorgeschlagen. Leider ermöglicht das Bundesrecht dies nicht. Darum muss die Straßenverkehrsordnung endlich überarbeitet werden, damit wir Rad- und Fußverkehr schützen können – dafür werde ich mich weiter einsetzen.
Wer mit dem Rad auf dem Schützenwall Richtung Exerzierplatz unterwegs ist, verzweifelt manchmal. Die Deliusstraße kann mit dem Rad kaum sicher überquert werden. Der Ortsbeirat hatte daher bereits im November 2015 einen Antrag an die Verwaltung gestellt, den Bereich neu zu gestalten.
Nun, ziemlich genau drei Jahre später, liegen nun die Pläne der Verwaltung vor. Der Fahrradweg wird verbreitert und begradigt, die Fahrbahndecke auf beiden Seiten erneuert und eine Querungshilfe über den Schützenwall errichtet.
Leider müssen für den Bau des Radwegs einige Bäume fallen, etwas, was wir als Ortsbeirat immer bedauern. Drei Bäume können direkt vor Ort ersetzt werden, als Ortsbeirat schlagen wir vor, die anderen Bäume möglichst in der direkten Umgebung zu ersetzen. Wir schlagen den Grünstreifen in der Hermann-Weigmann-Str., sowie die Grünfläche vor dem Milchinstitut vor.
Die Maßnahme wird rund 600.000 € kosten. Wenn der Bauausschuss im Januar zustimmt, wird der Fahrradweg schon 2019 fertiggestellt.
Für den Bau des Fahrradweges werden acht PKW-Stellplätze verschwinden. Die Anfahrt zu den Gerichten ist dadurch nicht gefährdet. Das Parkhaus Deliusstraße bietet ausreichend Parkraum, 250 Stellplätze – dazu ist der Exerzierplatz fußläufig zu erreichen. Und was viel wichtiger ist: Die Anreise mit dem Rad wird jezt angenehmer und sicherer.